Überblick
Was ist der Heilpraktiker für Psychotherapie?
In Deutschland gibt es zwei Möglichkeiten, um psychotherapeutisch tätig werden zu können. Es gibt den approbierten und den nicht approbierten Bereich. Während psychologische und medizinische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten ihre Approbation ablegen, um die Berechtigung zu erwerben selbstständig Psychotherapie durchführen zu können, erhalten Heilpraktiker für Psychotherapie ihre staatliche Erlaubnis zur Ausübung von Psychotherapie durch die Überprüfung beim Gesundheitsamt.
Heilerlaubnis und Heilpraktikergesetz
Seit 1993 ist die Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz geregelt und befugt Heilpraktiker, welche auf das Gebiet der Psychotherapie beschränkt sind, zur Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen. Im Sinne des Gesetzes ist dies die „Ausübung der Heilkunde jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienst von anderen ausgeübt wird (§ 1 Abs. 2 HPG)“.
Überprüfung beim Gesundheitsamt
Die Überprüfung der Befähigung zur Heilkunde übernimmt in der Regel das Gesundheitsamt des ersten Wohnsitzes. Die Prüfung zum HP Psych findet zweimal jährlich im März und Oktober statt und gliedert sich jeweils in einen schriftlichen und im Anschluss einen mündlichen Teil, sofern die schriftliche Prüfung bestanden wurde. Dazu mehr später.
Während die schriftliche Prüfung Fragen wie etwa über psychische Störungen, Diagnostik, Recht und die anerkannten Therapieverfahren enthält, konzentriert sich die mündliche Überprüfung in ihrer Basis auf Notfälle, Fallbeispiele, therapeutische Haltung und Verantwortungsbewusstsein sowie überprüft vertiefend noch einmal die Kenntnis der einzelnen Störungsbilder.
Nach bestandener Heilpraktikerprüfung dürfen Heilpraktiker für Psychotherapie jedes Psychotherapieverfahren anwenden, zu welchem sie durch ihre Ausbildung die Befähigung besitzen und welche der Diagnostik des Patienten entspricht.
Berufsbezeichnung
Hat man die staatliche Zulassung zur psychotherapeutischen Arbeit nach dem Heilpraktikergesetz nach erfolgreich abgelegter Prüfung beim Gesundheitsamt erhalten, so darf man sich offiziell ”Heilpraktiker eingeschränkt auf dem Gebiet der Psychotherapie” nennen. Es ist hierbei wichtig zu wissen, dass eine Vielzahl von selbstgewählten Berufsbezeichnungen wie ”Psychotherapeut HP”, ”Praxis für Psychotherapie” oder ”Psychotherapeutischer Heilpraktiker” kursieren, welche nicht nur irreführend, sondern rechtlich gesehen sogar verboten sind.
In der Bezeichnung des beruflichen Titels muss zwingend der Unterschied zu den psychologischen sowie ärztlichen Psychotherapeuten hervorgehen und dem Verbraucher deutlich gemacht werden, dass es sich eben NICHT um einen approbierten Psychotherapeuten handelt. ”Psychotherapeut” ist eine geschützte Bezeichnung für approbierte Therapeuten, die ihre Zulassung nach dem Psychotherapeutengesetz erhalten haben.
Was macht ein HP Psych? Was darf er?
Das berufliche Tätigkeitsfeld eines Heilpraktikers für Psychotherapie bietet viele mögliche Arbeitsgebiete und Betätigungsbereiche. Neben einer Anstellung in sozialen Einrichtungen, Beratungsstellen oder vermehrt sogar in wirtschaftlichen Unternehmen ist der klassische Weg die Selbständigkeit bzw. Teilselbständigkeit in eigener Praxis. Mehr dazu in den folgenden Kapiteln.
Ein HPP, so eine häufig zu findende Abkürzung für den Heilpraktiker für Psychotherapie, darf selbständig psychotherapeutisch sowie beratend als auch im Coachingbereich mit dem Verfahren seiner Wahl arbeiten, sofern er dieses in einer fundierten Ausbildung erlernt hat und dem Klienten und seiner Diagnose entsprechend dienlich und verantwortungsvoll damit umgeht. Er begleitet Menschen in unterschiedlichen Krisensituationen wie Trauer oder Trennung, unterstützt bei akutem Burn-Out und Schlafstörungen, bei Überforderung oder beruflicher Neuorientierung und hilft dabei, eine ins Ungleichgewicht geratene Psyche wieder in eine gesunde Balance zu bringen bzw. sie aufrechtzuerhalten. Aufgrund seiner staatlichen Heilerlaubnis ist der Heilpraktiker für Psychotherapie – anders als zum Beispiel ein Berater oder ein Coach ohne Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz – befugt, auch Störungen mit Krankheitswert zu behandeln. Hierunter fallen unter anderem auch leichtere Formen der Depression, Ess – und Angststörungen oder Belastungsstörungen. Allgemein formuliert darf der HP Psych alle psychischen Erkrankungen behandeln, die psychogene (seelisch, emotionale, mentale) Ursachen haben. Jedoch sei nochmals darauf hingewiesen, dass der HPP zwar durch seine Heilerlaubnis theoretisch mit jeder dieser Erkrankungen psychotherapeutisch arbeiten dürfte, praktisch jedoch aufgrund seiner Sorgfaltspflicht nur mit all jenen, für welche er auch in geeigneter Psychotherapie-Methode ausgebildet ist.
Was macht ein HPP nicht? Wo sind seine Grenzen?
Wie auch die approbierten Psychotherapeuten unterliegt der HP Psych bundeseinheitlich geregelten Richtlinien durch das Heilpraktikergesetz, das Arzneimittelgesetz, das Betäubungsmittelgesetz oder das Heilmittelgesetz.
Es gibt folglich einen ganz konkret abgegrenzten gesetzlichen Rahmen, in welchem sich der Heilpraktiker für Psychotherapie bewegen darf. Während wir oben eingeführt haben, was der HP Psych laut Gesetz darf, beschreiben wir nun, wozu er nicht berechtigt ist.
Zu den Befugnisüberschreitungen eines HPPs gehören zum Beispiel die Verschreibung von rezeptpflichtigen Medikamenten, die Verordnung von Betäubungsmitteln, körpermedizinische Behandlung oder das Ausstellen von Attesten.
Und obwohl der Heilpraktiker für Psychotherapie die Heilerlaubnis besitzt, auch Störungen mit Krankheitswert behandeln zu dürfen, gibt es bestimmte Störungsbilder, die nicht in sein Betätigungsfeld fallen. Hierzu gehören alle exogenen und endogenen (mit organischer bzw. angenommen somatischer Ursache) Störungsbilder sowie schwerste psychische Erkrankungen oder Notfälle, in denen eine stationäre oder medikamentöse Behandlung indiziert ist. Hierzu zählen zum Beispiel Schizophrenien, Demenzen, Verhaltensstörungen mit Beginn in Kindheit und Jugend oder akute Eigen- oder Fremdgefährdung.
So ist es zwingend notwendig, immer und bei jedem Klienten zu Beginn einer möglichen Therapie körperliche Erkrankungen abklären zu lassen und organische Ursachen auszuschließen, um den Patienten gegebenenfalls an einen Spezialisten weiterzuleiten.
Abgrenzung Psychotherapeuten
Es gibt den approbierten und den nicht approbierten Bereich, um psychotherapeutisch arbeiten zu können. Eine Approbation ist grundsätzlich die staatliche Zulassung, eigenverantwortlich und selbständig den entsprechenden Beruf ausüben zu können und die dazugehörige Berufsbezeichnung verwenden zu dürfen. Im Folgenden möchten wir Dir genauer erklären, was eigentlich genau den Unterschied zwischen einem Heilpraktiker für Psychotherapie und einem Psychotherapeuten ausmacht.
Kurz gefasst eint alle Psychotherapeuten ein erfolgreich abgeschlossenes Studium, eine Ausbildung in einem anerkannten psychotherapeutischen Verfahren und die Approbation. Es gibt mehrere Wege, um mit der Approbation psychotherapeutisch arbeiten zu können, zum Beispiel selbstständig in eigener Praxis oder als psychotherapeutischer Angestellter in einer Klinik.
Psychologische Psychotherapeuten
Wenn wir von einem Psychotherapeuten sprechen, meinen wir damit meist psychologische Psychotherapeuten. Diese haben ein Studium der Psychologie (Diplom oder Master) inklusive Klinischer Psychologie abgeschlossen und im Anschluss eine Ausbildung in einem staatlich anerkannten Psychotherapieverfahren absolviert. In der Regel werden für das Studium in Psychologie 10 Semester gebraucht, tatsächlich liegt die Studiendauer jedoch oftmals höher. Wer nur das Studium in Psychologie beendet hat, ist ein Psychologe, aber und noch kein Psychotherapeut. Erst die Methodenausbildung erlaubt es, psychotherapeutisch zu arbeiten. Die Ausbildung in einem Verfahren kann in Teil- oder in Vollzeit durchlaufen werden und dauert zwischen 3 und 5 Jahren. So kommt man auf eine Ausbildungsdauer von bestenfalls 8 Jahren, wobei der Durchschnitt bei etwa 12 Jahren liegt. Dies liegt in der Regel daran, dass Psychotherapeuten in Ausbildung Wartezeiten haben, bis sie einen geeigneten Ausbildungsplatz finden bzw. neben ihrer Ausbildung einem Beruf nachgehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Die psychotherapeutische Ausbildung kann in den anerkannten psychotherapeutischen Verfahren erfolgen. Es sind dies die Verhaltenstherapie, die Psychoanalyse bzw. analytische Psychotherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder die seit 2008 als jüngste anerkannte Systemische Therapie.
Nach erfolgreichem Abschluss in einer Methode dürfen psychologische Psychotherapeuten alle Formen psychischer Erkrankungen therapeutisch behandeln, allerdings nur in dem Verfahren, in welchem sie aufgrund ihrer Ausbildung psychotherapeutische Kompetenzen erworben haben. Darunter fallen keine medizinischen Behandlungen von organischen und körperlichen Erkrankungen oder Verschreibung von Medikamenten. Damit unterscheiden sich die Krankheitsbilder, die behandelt werden dürfen, unwesentlich von denen, die ein Heilpraktiker für Psychotherapie eigenständig behandeln bzw. auch unterstützend begleiten darf.
Um selbstständig in eigener Praxis zu arbeiten, benötigen Psychotherapeuten eine Kassenzulassung, wenn sie mit den gesetzlichen Krankenversicherungen zusammenarbeiten wolle, das heißt, wenn die Kosten der psychotherapeutischen Behandlung von den Versicherungen und nicht vom Patienten selbst getragen werden können. Die Vergabe eines Kassensitzes ist ein recht komplizierter Verwaltungsakt, wobei grob darin unterscheiden werden kann, ob ein neuer Kassensitz oder ein bereits bestehender, z.B. durch Übernahme einer Praxis erworben wird. Die Verteilung der kassenärztlichen Zulassung richtet sich nach bestimmten Versorgungskriterien, wobei es in Ballungsgebieten oft eine Überversorgung gibt und somit keine neuen Zulassungen erteilt werden, sondern nur gekauft werden können. Hier ist auch wieder mit hohen Kosten zwischen 30.000 und bis zu 100.000 Euro zu rechnen und oftmals auch mit einer langen Wartezeit auf einen Sitz, wenn man in einem bestimmten Gebiet seine Praxis eröffnen möchte.
Ein psychologischer Psychotherapeut benötigt im Durchschnitt also etwa 12 Jahre, um den Abschluss als Psychotherapeut zu erreichen und wendet bis dahin etwa zwischen 20.000 und 40.000 Euro für die Ausbildung auf. Hinzu kommen noch die Kosten für die kassenärztliche Zulassung und unter Umstände eine weitere Wartezeit, um endlich selbstständig psychotherapeutisch in eigener Praxis arbeiten zu können.
Ärztliche Psychotherapeuten
Eine weitere Möglichkeit, Psychotherapeut zu werden, ist ein erfolgreich beendetes Medizinstudium, an welches sich eine der bereits oben genannten Ausbildungen in einem psychotherapeutischen Verfahren anschließt. Das heißt also, dass ein Mediziner mit und ohne Facharztausbildung nach seinem Studium und mit Approbation eine psychotherapeutische Ausbildung machen muss, um als ärztlicher Psychotherapeut zu therapieren. Der psychotherapeutische Ausbildungsweg sowie die Kosten nach Beendigung der Hochschulreife sind ähnlich der den psychologischen Psychotherapeuten.
Allerdings gibt es die Einschränkung der “fachgebundenen Weiterbildung“. Das heisst, dass ein Arzt mit psychotherapeutischer Weiterbildung auch nur in seinem medizinischen Fach psychotherapeutisch behandeln darf. So kann ein Kardiologie Angsterkrankungen behandeln, ein Urologe Impotenz oder ein Gynäkologe Schwierigkeiten in der Partnerschaft. Im Gegensatz zu den psychologischen Psychotherapeuten darf er als Arzt natürlich auch Medikamente verschreiben und physische Erkrankungen behandeln sofern sie in seinem Gebiet liegen.
Die Vergabe der kassenärztlichen Zulassung verläuft ähnlich wie bei psychologischen Psychotherapeuten.
Wer also diesen Weg einschlägt, kann mit einem Studium von etwa 6 Jahren rechnen, wobei sich dies bei Promotion und Facharztausbildung nochmal um ein bis drei Jahre verlängert. Auch hier schließt sich eine etwas mehr als 3jährige psychotherapeutische Ausbildung an.
Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie / Facharzt psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Desweiteren ist es für Mediziner auch möglich, direkt nach dem Staatsexamen ihren Facharzt in entweder Psychiatrie und Psychotherapie oder psychosomatische Medizin und Psychotherapie zu machen. Diese Weiterbildungen im psychotherapeutischen Teil dauern jeweils etwa 5 Jahre. Psychiater und Psychosomatiker dürfen sowohl psychotherapeutisch als auch medizinisch behandeln. Psychiater beschäftigen sich mit schweren psychischen Störungen wie Schizophrenien oder manisch-depressiven Erkrankungen, denen eine organische, körperlich begründbare Ursache oder eine genetische Disposition vorausgeht. Im Fokus der Behandlung steht hier zumeist die pharmakologische Therapie, während die Psychotherapie diesen Prozess begleitet.
Ein Psychosomatiker konzentriert sich auf Erkrankungen, welche auf psychosoziale und psychosomatische Ursachen zurückgehen. Er behandelt vor allem somatoforme Störungen (körperliche Beschwerden, die nicht durch physische Störungen begründbar sind) und stellt die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche in seinen therapeutischen Fokus, so zum Beispiel durch Schmerztherapie oder Psychoonkologie (Auswirkungen einer Krebserkrankung auf die seelische Gesundheit und umgekehrt). Ein Facharzt für psychosomatische Medizin bietet sowohl Psychotherapie als auch medizinische und pharmakologische Versorgung an und ist wohl einer der am breitesten aufgestellten und ausgebildeten Psychotherapeuten.
Kinder- und Jugendpsychotherapeuten
Während zur Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten nur Psychologen zugelassen sind, haben neben diesen auch Sozialpädagogen und Erziehungswissenschaftler die Möglichkeit, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu werden (aber nicht Psychotherapeut für Erwachsene). In manchen Bundesländern finden zudem auch Lehrer, Heilpädagogen, Musiktherapeuten und Sozialarbeiter Zugang zur kinder- und jugendpsychotherapeutischen Ausbildung. Auch sie müssen, wie die anderen Psychotherapeuten, zuerst ein Studium absolvieren, um sich im Anschluss psychotherapeutisch weiterbilden zu lassen. Entsprechend der Ausbildung eines psychologischen Psychotherapeuten in einem anerkannten Verfahren, können auch angehende Kinder- und Jugendtherapeuten zwischen Verhaltenstherapie, Psychoanalyse/analytischer Psychotherapie, Systemischer Therapie und tiefenpsychologsich fundierter Psychotherapie entscheiden. Sie behandeln jedoch ausschließlich Kinder und junge Erwachsene bis 21 Jahre mit psychischen und somatoformen Erkrankungen, wobei meist die Familie, vornehmlich die Eltern, mit in die Therapie einbezogen werden. Typische Störungen des Kindes- und Jugendalters sind zum Beispiel ADHS, Angsterkrankungen, Essstörungen oder Depressionen.
Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sind ebenfalls an das Psychotherapeutengesetz gebunden und brauchen ebenfalls einen Kassensitz, um mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können. Die Dauer von Studium und psychotherapeutischer Ausbildung in Kinder- und Jugendpsychotherapie beträgt in der Regel etwas mehr als 6 Jahre.
Welche Möglichkeiten bietet der HP Psychotherapie?
Die beruflichen Möglichkeiten, die sich dem Heilpraktiker für Psychotherapie bieten, sind vielfältig und groß. Gerade in Anbetracht der immer größer werdenden Nachfrage nach psychotherapeutischer und beratender Begleitung leistet der HPP einen immensen Beitrag zur bundesweiten gesundheitlichen Versorgung, die alleine durch approbierte Psychotherapeuten längst nicht mehr bewältigt werden kann. Darüber hinaus stellt der HP Psych durch seine breit aufgestellten therapeutischen Verfahren und seine ganz individuell auf den Klienten zugeschnittene Therapie eine hoch effiziente und beliebte Alternative zur gängigen Psychotherapie dar.
Bedarf – der Markt
Etwa 28 Prozent aller Deutschen erkranken innerhalb eines Jahres an einer psychischen Erkrankung. Am Häufigsten hierbei sind Angststörung, gefolgt von Affektiven Störungen (Depressionen) und Störungen, die sich aus Alkohol- und/oder Medikamentenkonsum ergeben. Doch nur ein kleiner Teil begibt sich auch tatsächlich in psychotherapeutische Behandlung, was zum Großteil auf die mitunter sehr langen Wartezeiten auf ein Erstgespräch bzw. auf einen Therapiebeginn bei einem approbierten Psychotherapeuten zurückzuführen ist. So warten hilfesuchende Menschen derzeit im Schnitt etwa 6 Wochen auf ein erstes Gespräch und mehrere Monate auf eine Therapie, in ländlichen Regionen oftmals noch wesentlich länger.
Aus dieser Situation ergibt sich ein immer größer werdender Bedarf und eine stetig steigende Nachfrage nach alternativer psychotherapeutischer Behandlung außerhalb des kassenärztlich finanzierten Rahmens. Doch es ist längst nicht so, dass der Heilpraktiker für Psychotherapie hier nur als Übergangslösung oder Lückenfüller zu verstehen ist. Im Gegenteil entscheiden sich viele Menschen, die psychotherapeutische oder beratende Unterstützung in Anspruch nehmen wollen, ganz bewusst für die Zusammenarbeit mit einem HP Psych und gegen die gängigen kassenärztlich zugelassenen Psychotherapeuten. Es gibt viele Gründe und Vorteile, die für einen Heilpraktiker sprechen, wie später noch erläutert wird.
Der immer größer werdende Druck, den Menschen im beruflichen, familiären und sozialen Kontext ausgesetzt sind, seien es Überforderungen, Leistungsansprüche oder Ängste, sind Symptome, die längst nicht mehr nur Einzelne betreffen, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Darüber hinaus hat der gesellschaftliche Wandel, der zunehmend eine Offenheit für psychische Probleme und deren Lösungswege geschaffen hat, das Stigma einer psychischen Krise bzw. das Tabu psychotherapeutische Hilfe anzunehmen, nahezu aufgelöst. Psychoratgeber, Coachings und alternative gesundheitliche Versorgung sind in aller Munde, und Menschen sind immer mehr bereit, aktiv gegen ihre Belastungen vorzugehen und zumindest im Rahmen professioneller Begleitung transparent mit ihren Schwierigkeiten umzugehen.
In dieses wachsende Feld an psychotherapeutischem und beratendem Bedarf kann sich der Heilpraktiker für Psychotherapie optimal einfügen; er kann hier nicht nur eine gesundheitsversorgende Lücken schließen, sondern auch durch seine breit aufgestellte Methodenfreiheit, seine individuellen therapeutischen Ansätze und seine unkomplizierte und direkte Arbeitsweise mit dem Klienten mehr als nur eine Alternative zur klassischen Psychotherapie darstellen.
Welche Vorteile hat der HPP gegen-
über den approbierten Psycho-
therapeuten?
Es gibt viele Vorteile gegenüber den approbierten Therapeuten oder den psychotherapeutischen Fachärzten.
Kostenaufwand und Ausbildungsdauer
Zum Einen ist der Weg zur psychotherapeutischen Heilerlaubnis im Gegensatz zu oben Genannten wesentlich kürzer und im Vergleich mit einem geringem Kostenaufwand verbunden. Mit Studium und Psychotherapieausbildung ist mit einer durchschnittlichen Studienzeit inklusive Wartezeiten von 10 Jahren zu rechnen, bis man die staatliche Zulassung zur selbstständig ausgeübten Psychotherapie erhält und hat in etwa 30.000 Euro investiert. Um dann mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können, bedarf es einer weiteren Zahlung für einen Kassensitz. Dahingegen absolviert ein HPP seine Ausbildung in 1-2 Jahren, für welche er etwa Kosten zwischen 2.000 Euro und 6.000 Euro bei Voll- bzw. Teilzeitausbildung plus Kosten für vertiefende Methoden aufwendet. Einen Kassensitz braucht der HP Psych nicht, da er nicht innerhalb des gesetzlichen Krankenkassenverfahrens abrechnen kann und hat auch hier wieder eine beträchtliche Einsparung gegenüber den Psychotherapeuten im Kassenverbund.
Geringere Ausbildungshürden und Vielfalt
Außerdem steht der Weg zur psychotherapeutischen Arbeit durch die Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz auch Nicht-Akademikern offen und integriert die unterschiedlichsten Menschen und Lebenswege innerhalb der Weiterbildung und anschließender psychotherapeutischen Tätigkeitsfelder. Die einzigen Voraussetzung für die Ausbildung und Überprüfung beim Gesundheitsamt sind ein Hauptschulabschluss, ein Mindestalter von 24 Jahren bei Antragstellung, ein eintragsfreies Führungszeugnis und eine sogenannte “körperlich und geistige Unversehrtheit”. So verschieden wie die Klienten, ihre Biografien und Schwierigkeiten sind, so individuell können auch Heilpraktiker für Psychotherapie ihnen durch ihre Vielfalt begegnen.
Freiheit der Methoden und des Settings
Während Psychotherapeuten und psychotherapeutisch arbeitende Ärzte durch das Psychotherapeutengesetz an ihre erlernte Methode und an die kassenärztlich abrechenbaren Verfahren gebunden sind, können Heilpraktiker ihre psychotherapeutische Behandlung frei gestalten, sofern sie sich im Sinne des Heilpraktikergesetzes verantwortungsvoll dem Klienten und seiner Diagnose gegenüber in ihrer Arbeit zeigen, über die geeigneten therapeutischen Fähigkeiten in der gewählten Methode verfügen und sich an den Berufsethos der Heilpraktiververbände halten. So kann ein HP Psych zum einen wie die kassenärztlich zugelassenen Psychotherapeuten bei entsprechender Aus- und Weiterbildung auch psychodynamische, verhaltenstherapeutische oder systemische Therapie anbieten, zum anderen aber auch mit Verfahren wie Hypnose, Entspannungstechniken, Körpertherapie, Soziotherapie oder kreativen Therapien arbeiten.
Alternative und individuelle Behandlungsmöglichkeiten
Das Spektrum der therapeutischen Interventionen ist vielfältig und ermöglicht es dem HP Psychotherapie eine ganz auf den Klienten zugeschnittene individuelle Therapie anzubieten. Der HPP bewegt sich nicht im eng gefassten Rahmen der durch die gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Gesundheitsversorgung. Er kann seine Methodenfreiheit dazu nutzen, bedarfsgerecht und ganz gezielt auf persönliche Bedürfnisse und Störungsbilder einzelner Klienten einzugehen. Gerade psychotherapeutisch erfahrene Klienten, welche trotz vorausgegangener Psychotherapien noch immer Leidensdruck verspüren, suchen nach alternativen und individuell konzipierten Behandlungsmethoden. So kann sich der Heilpraktiker für Psychotherapie aus allen wissenschaftlich anerkannten Verfahren bedienen und eine psychotherapeutische Begleitung anbieten, die zugleich offen für neue fundierte Interventionen und Erkenntnisse ist. Auch die Gestaltung des therapeutischen Settings unterliegt keinem starren Gerüst. Während eine Therapiestunde in approbierter Psychotherapie in der Regel auf 50 Minuten angesetzt ist, kann ein HP Psych zusammen mit seinem Klienten eine ganz dem Bedürfnis entsprechende Zeit ansetzen, und sich vor allem so viel Zeit nehmen, wie der Klient es braucht.
In dieser Flexibilität eine Therapie ganz persönlich auf den Klienten abstimmen und alle psychotherapeutischen Verfahren nutzen zu können, die nach Heilpraktikergesetz zur Linderung des Leides geeignet sind, liegt wohl einer der größten Vorteile.
Direkte Abrechnung
Auch in Bezug auf die Abrechnung einer psychotherapeutischen Behandlung hat der HPP einige Vorteile. Während Psychotherapeuten weitgehend an die Gebührenordnung gebunden sind, steht es jedem Heilpraktiker frei, sein eigenes Honorar für seine therapeutische Arbeit festzusetzen. Der HP Psych ist nicht an Gebührenordnungen gebunden, die ihm ein genaues Zeit- und Kostenfenster für Anamnese oder Erstgespräche vorgeben, sondern kann ganz individuell mit seinen Klienten abrechnen.
Wie erwähnt, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Leistungen für Heilpraktiker für Psychotherapie nicht, aber einige private Krankenversicherungen oder private Zusatzversicherungen bieten ihren Kunden die Übernahme der Kosten für diese Dienstleistungen durchaus an.
Anonymität
Die direkte Abrechnung mit dem Klienten beinhaltet auch, dass nur der Therapeut und der Klient selbst Kenntnis über Inhalte der Psychotherapie und Diagnosen haben. Hier kann der Heilpraktiker Psychotherapie eine Anonymität gewährleisten, wie es niemand vermag, der mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnet. Sobald man sich in psychotherapeutische Behandlung begibt, für welche die Kassen die Kosten übernehmen, werden diese in Kenntnis über Diagnosen, Therapieplanung, -verlauf und Prognose gesetzt. Dies kann für bestimmte Berufs- und Versicherungsleistungen interessant sein.
Kurze Wartezeiten
Ein weiterer Vorteil eines Heilpraktikers für Psychotherapie ist die Unmittelbarkeit, mit welcher er auf Bedarf und Terminwünsche der Klienten eingehen kann. Während die Wartezeit auf einen Termin und einen Behandlungsbeginn bei approbierten Psychotherapeuten sich mitunter über Monate erstreckt, kann der HP Psych in der Regel eine direkte Versorgung und Hilfeleistung bieten. Gerade, wenn man sich vorstellt, dass Leidensdruck und der Wille nach professioneller Unterstützung so groß sind, dass Klienten einen Therapeuten aufsuchen und sie trotz immenser psychischer Belastung keine zügige seelische Betreuung vorfinden, wird es nachvollziehbar, wie sehr der HPP eine ernstzunehmende Alternative zu den kassenärztlich zugelassenen Psychotherapeuten sein kann.
Ist der Heilpraktiker für Psychotherapie ein seriöser Beruf?
Es kursiert immer wieder die Frage danach, ob ein HP Psych überhaupt „seriös“ sei und ob er in Konkurrenz zur approbierten Psychotherapie sowohl von Fachleuten als auch von möglichen künftigen Klienten ernst und wahrgenommen wird. Dies kann eindeutig bejaht werden.
Staatlich anerkannte Heilerlaubnis
Genauso wie die psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten als auch die Kinder- und Jugendpsychotherapeuten haben die Heilpraktiker für Psychotherapie die staatliche Heilerlaubnis und dürfen mit ihrem erlernten Therapieverfahren Psychotherapie ausüben. So wie Psychotherapeuten an das Psychotherapeutengesetz gebunden sind, unterliegen die HPPs dem Heilpraktikergesetz und bewegen sich ebenfalls in rechtlich klar geregelten und formulierten Rahmen.
Fundierte Methoden und Weiterbildungsmöglichkeiten
Auch werden generell alternative Behandlungsmethoden und Therapeuten zunehmend in der Bevölkerung akzeptiert und sogar gesucht. Auch und gerade bei psychischen Erkrankungen oder Schwierigkeiten ermöglichen Heilpraktiker für Psychotherapie aufgrund ihrer vielseitig aufgestellten fundierten psychotherapeutischen Verfahren Hilfesuchenden ein ganz individuell zugeschnittenes Konzept, welches die klassische Psychotherapie in der Art nicht zu bieten hat. Durch die Freiheit der Methoden steht es dem HP Psych frei, sich vielfältig und fundiert in verschiedenen Psychotherapie – oder Coachingverfahren – weiterzubilden. Wie auch die approbierten Psychotherapeuten können sich HPPs in verhaltenstherapeutisch, systemisch oder psychodynamisch orientierter Therapie weiterbilden lassen, gleichzeitig jedoch auch alternative therapeutische Methoden wie zum Beispiel Körpertherapie, Kunst -und Musiktherapie oder klassischer Gesprächspsychotherapie erlernen. Das Kriterium der Seriösität geht also auch mit den erlernten therapeutischen Methoden einher.
Zudem decken Heilpraktiker einen nicht unerheblichen Anteil an der gesundheitlichen Versorgung ab und sind somit nicht mehr aus dem Gesundheitssystems wegzudenken. Für Viele stellt die von Heilpraktikern ausgeübte Psychotherapie nicht nur eine Alternative, sondern gerade durch die breit aufgestellten seriösen Weiter- und Ausbildungsmöglichkeiten das gewünschte Mittel der Wahl dar.
Lohnt sich das (für mich)?
Persönliche Motive
Wenn Du Dich für Psychologie und Psychotherapie interessierst, gerne mit Menschen arbeitest und auch beruflich verstehen und helfen magst, dann könnte der Heilpraktiker für Psychotherapie genau der richtige Beruf für Dich sein. Als HPP unterstützt man Menschen nicht nur dabei ihre seelische Gesundheit und Stabilität wiederzuerlangen, sondern auch diese aufrechtzuerhalten. Es kann eine ungemein schöne Arbeit sein, einen Menschen in einer Krise zu begleiten und mit ihm zusammen einen Weg zu entwickeln, um aus ihr gestärkt hinauszugehen. Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Zeiten, in denen er sich belastet fühlt, ausgebrannt ist oder vor schwierigen Entscheidungen steht. Der immer größer werdende berufliche Druck, Trennungen oder Krankheiten sind nur Beispiele dafür weshalb die Seele ins Ungleichgewicht geraten kann. Wenn Du Menschen, die eine professionelle Hilfestellung suchen, eine therapeutische oder beratende Begleitung sein magst, die sich ganz individuell, persönlich und wertschätzend auf Klient und Problematik einstellt, dann bietet Dir der Beruf des HP Psychs viele Möglichkeiten.
Verdienst und Kosten
Auch finanziell lohnen sich sowohl Ausbildung zum als auch der Beruf des Heilpraktikers für Psychotherapie in jedem Fall. Die Kosten, die Du in Weiterbildung und Prüfungsvorbereitung investierst, werden sich gerade bei Selbstständigkeit und schon bei durchschnittlichem Klientenaufkommen lohnen. Während psychologische und ärztliche Psychotherapeuten für ihre gesamte Ausbildungsdauer – erst Studium in Psychologie oder Medizin, im Anschluss eine Ausbildung in einem psychotherapeutischen Verfahren – in etwa 20.000-40.000 Euro aufwenden müssen, kostet Dich eine Ausbildung zum HPP, je nachdem welchen Fortbildungsweg Du einschlägst im Schnitt zwischen 2.000 Euro und 6.000 Euro (abhängig von der Ausbildungssystematik).
Zudem entfallen Dir die Kosten für einen Kassensitz), welche die approbierten Psychotherapeuten brauchen, um mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können. Dadurch, dass der Heilpraktiker für Psychotherapie mit ein paar sehr wenigen Ausnahmen aus der gesetzlich geordneten Versorgung herausfällt, ist er auch nicht an eine enge bindende Gebührenordnung gebunden.
Konkret heisst dies, dass Du als HPP in eigener Praxis Deine eigenen Stundensätze veranschlagen kannst. Du bestimmst also selbst die Honorarsätze, die Du für ein Erstgespräch, eine Anamnese oder eine Therapiestunde erhebst.
Das gibt Dir nicht nur eine Freiheit, sondern auch eine Flexibilität, Dich ganz individuell aufzustellen und auf Deine künftigen Klienten persönlich einzugehen. Denn Du bestimmst nicht nur selbst Dein eigenes Honorar, sondern auch den Zeitraum, den Du mit Deinen Klienten verbringst. Eine Therapiestunde eines Psychotherapeuten geht in der Regel nicht über 50 Minuten hinaus, auch findet sie kaum am späten Abend oder am Wochenende statt. Dadurch, dass Du in Deiner Therapiegestaltung frei bist, könntest Du Dir auch hier einige Vorteile gegenüber den kassenärztlich zugelassenen Psychotherapeuten holen und zum Beispiel Sitzungen von 90 Minuten oder Sitzungen am Wochenende anbieten.
Zeitaufwand
Der Zeitaufwand, den man für eine Weiterbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie benötigt ist, gerade wenn man ihn mit der Ausbildungsdauer eines approbierten Psychotherapeuten vergleicht, nahezu gering. Dieser benötigt im Schnitt mit Studium und psychotherapeutischer Ausbildung in einem gesetzlich anerkannten Verfahren in etwa 10 bis 12 Jahre.
Du must, um nach dem Heilpraktikergesetz als Heilpraktiker für Psychotherapie zugelassen zu werden, die Prüfung beim Gesundheitsamt bestehen. Ob Du für die Überprüfung den Weg prüfungsvorbereitender Seminare, eines Fernstudium oder einer Ausbildung in Vollzeit gehst, entscheidest auch Du selbst. Ganz abhängig davon, wie gut Du bereits mit den Themen der Psychologie und Therapie vertraut und ob Du vielleicht sogar bereits in einem dem HPP angrenzenden Beruf tätig bist und die Fortbildung berufsbegleitend absolvieren magst oder ob Du als kompletter Neuling einsteigst, entscheidet sich ganz individuell der Zeitaufwand, um staatlich anerkannter Heilpraktiker für Psychotherapie zu werden.
So kann es durchaus vor allem denjenigen, die den HPP als Weiterbildung und als eine Möglichkeit ihre bereits vorhandenen Fertigkeiten und Kenntnisse zu steigern betrachten, reichen ein prüfungsvorbereitendes Seminar zu belegen, welches schon mit ein paar wenigen Terminen absolviert werden kann. Natürlich kommen auch hier noch persönliche Lernzeiten hinzu, woraus sich eine realistische Vorbereitungszeit von etwa einem halben Jahr ergibt. Dies ist nur sinnvoll, wenn man bereits über fundierte Erfahrung im Bereich des Coachings und der Therapie verfügt.
Andere fühlen sich sicherer in einer fundierten Vollzeitausbildung an einer Heilpraktikerschule oder Ausbildungsstätte und brauchen hierfür zwischen einem und 2 Jahren, je nachdem, wie intensiv man ausgebildet und vorbereitet wird.
Die Erfahrung zeigt, dass eine kurze Grundausbildung in der Regel nicht von Erfolg gekrönt ist.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Die Kosten, welche für die Ausbildung und die amtsärztliche Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie auf Dich zukommen, sind vergleichsweise gering. Während Psychotherapeuten erst in ein langes Studium investieren müssen, um im Anschluss eine kostenintensive psychotherapeutische Ausbildung absolvieren zu dürfen, können künftige Heilpraktiker für Psychotherapie selbst entscheiden, welchen Fortbildungsweg und welche Art der Prüfungsvorbereitung sie in Anspruch nehmen.
Ausbildungskosten: Studium, Seminare, Prüfungs-
vorbereitungskurse
Da es keine bundeseinheitlich geregelte oder vorgeschriebene Ausbildung zum HP Psych gibt, stehen Dir mehrere Möglichkeiten offen, Dich auf die Prüfung Deines Gesundheitsamtes vorzubereiten. Je nachdem, ob Du Dich für ein Fernstudium, eine Vollzeit-Ausbildung oder für einzelne prüfungsvorbereitende Seminare entscheidest, liegen die Kosten mit Abweichungen in etwa zwischen 2.000 Euro und 6.000 Euro.
Fernstudium
Bei einem Fernlerngang zum HPP kann für eine Ausbildungsdauer von im Schnitt 15 Monaten mit Kosten von rund 2.000 Euro oder mehr gerechnet werden, je nach Ausbildungsanbieter.
Voll – oder Teilzeitstudium
Wenn Du eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie vor Ort an einer Heilpraktikerschule entweder berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren möchtest, fallen für etwa 1-2 Jahre 4.000 – 6.000 Euro Gebühren an.
Prüfungsvorbereitende Seminare und Kurse
Solltest Du bereits eine Ausbildung absolviert haben und vor der Prüfung beim Gesundheitsamt stehen, bietet sich in vielen Fällen an, den Lernstoff noch einmal übergreifend zu wiederholen und perfekt auf die Prüfung vorzubereiten.
Dabei sollte geprüft werden, ob der Anbieter selbst erfolgreich in der Praxis tätig ist, Erfahrungen mit den Gesundheitsämtern der Umgebung hat und über ausreichende Erfahrung verfügt, Lernstoff gezielt zu vermitteln.
Kosten Gesundheitsamt
Die Kosten für die Überprüfung zum Heilpraktiker eingeschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie an Deinem Gesundheitsamt betragen mit kleineren Abweichungen in etwa 500 Euro. Hierin enthalten sind Verwaltungsgebühren sowie Gebühren für die Erteilung der Heilerlaubnis und eine Aufwandsentschädigung für die Prüfungsbeisitzer. Mehr dazu in einem späteren Abschnitt.
Wie werde ich Heilpraktiker für Psychotherapie?
Da der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie keine bundesweit einheitlich geregelten Kriterien zu Grunde liegen, gibt es mehrere Möglichkeiten, den Weg zur staatlich anerkannten Therapieerlaubnis einzuschlagen. Einzige Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 24 Jahren bei der Anmeldung zur Prüfung, ein Hauptschulabschluss, ein eintragsfreies Führungszeugnis sowie eine “gesundheitliche Unversehrtheit”.
Wichtig zu wissen ist, dass die Zulassung zur Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz nach erfolgreich absolvierter Prüfung am Gesundheitsamt erteilt wird. Das heißt also, dass ausschließlich die bestandene Heilpraktikerprüfung ausreicht, um selbstständig und eigenverantwortlich Therapie ausüben zu dürfen. So ist es folglich theoretisch möglich, sich ganz autodidaktisch auf die Überprüfung vorzubereiten, praktisch jedoch ist das nicht ratsam, da es im Selbststudium zu einer hohen Durchfallquote kommt und das praktische Wissen nicht ernsthaft vermittelt werden kann. Zwar kann die Prüfung beliebig oft wiederholt werden, allerdings macht es bei etwa 550 Euro Prüfungsgebühren pro Versuch durchaus Sinn, sein Geld überlegt und sinnvoll in eine fundierte Aus- oder Weiterbildung zu investieren, durch welche man nicht nur die beste Prüfungsvorbereitung genießt, sondern auch praxisnah und handwerklich geschult wird. Dies hat auch später im Praxisbetrieb Auswirkungen auf die Qualität der Arbeit und den Ruf als Heilpraktiker für Psychotherapie.
Da die Ansprüche der prüfenden Ämter in den letzten Jahren glücklicherweise drastisch gestiegen sind, was die Anerkennung und die Qualität des Berufs des Heilpraktikers für Psychotherapie erhöht, empfehlen wir eine fundierte Ausbildung und Prüfungsvorbereitung , die zielgenau auf Prüfungsfragen und alle relevanten Themen und Rahmenbedingungen vorbereiten kann. Es ist längst nicht mehr so, dass den Gesundheitsämtern theoretische Kenntnisse über Psychiatrie, Psychotherapie und Psychopathologie ausreichen, vielmehr wird es immer wichtiger über psychotherapeutische Fertigkeiten und über eine den Prüfern nach geeignete therapeutische Haltung zu verfügen.
In diesem Sinne sollte eine Ausbildung die Vermittlung von prüfungsrelevanten Themen wie die Klassifikationen psychischer Störungen, Notfälle, Grundkenntnisse psychotherapeutischer Verfahren, Diagnostik, Anamnese, Psychopathologie und Gesetzeskunde beinhalten als auch eine Schulung in psychotherapeutischer Methodik im Umgang mit Fallbeispielen und dem Prüfungssetting.
Da die Ausbildung zum HPP keiner staatlichen Regelung unterliegt und die Ausbildungsinstitute und Heilpraktikerschulen private Anbieter sind, die ihre Inhalte und Kosten selbst gestalten, tummeln sich leider auch viele schwarze Schafe auf dem Markt. Hier lohnt es sich auf jeden Fall genauer hinzuschauen. Oftmals verbergen sich hinter vermeintlichen Schnäppchen versteckte Kosten und eine unzureichende Prüfungsvorbereitung und Begleitung. Klar strukturierte Ausbildungsinhalte, die Lehre sämtlicher psychischer Störungsbilder, psychotherapeutisches Notfalltraining, Gesprächstraining und reale Fälle aus der Praxis gehören genauso wie Transparenz über Kosten und Kursinhalte, Ansprechbarkeit und Einblicke in neuartige Methoden wie etwa Neurofeedback oder embodymentfokussierte Therapieformen zu den Qualitätsmerkmalen, die ein ernstzunehmendes Ausbildungsinstitut aufweisen sollte und auf die Du achten solltest, wenn Du Dich dazu entschließt eine Weiterbildung auf dem Gebiet der psychotherapeutischen Heilpraxis in Anspruch zu nehmen. Hier gehrt es schliesslich um Deine investierte Zeit, Dein Geld und Deinen zukünftigen Qualitätsanspruch.
Im Folgenden möchten wir Dir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zur Ausbildung und Prüfungsvorbereitung geben:
Fernstudium
Da im Fernstudium der Unterricht in der Regel online stattfindet, bietet es ein hohes Maß an Flexibilität und Freiheit. Zwar hast Du auch hier Fernlehrer und Betreuung, doch bestimmst Du selbst, wann und wieviel Du lernst. Es gibt keine festen Stundenpläne oder Anwesenheitspflichten. Der Fokus liegt auf der Wissensvermittlung, während die praktische Ausbildung und Übung in psychotherapeutischen Verfahren und Interventionen wenig bis keinen Raum bekommt.
Dauer:
Die Ausbildungsdauer liegt bei etwa 15 Monaten, wobei die Schulen sowohl die Möglichkeit geben zu verkürzen als auch zu verlängern.
Kosten:
Die Kosten liegen im Schnitt zwischen 100-150 Euro im Monat, woraus sich auf die gesamte Ausbildungszeit bezogen etwa ein Richtwert von 1.900 Euro ergibt.
Fazit:
Das Fernstudium ist besonders geeignet für all jene, die stark eingebunden sind und die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie neben dem Beruf zu ihren individuellen Lernzeiten absolvieren möchten. Dies erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Disziplin – man sollte den umfangreichen Lernstoff und den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen – und richtet sich eher an die den Heilpraktiker angrenzenden Berufsgruppen wie Krankenschwestern und -pfleger, Ergo- und Physiotherapeuten oder Pädagogen, welchen die therapeutischen Themen bereits bestens vertraut sind.
Voll- und Teilzeitstudium
Dahingegen ist das Voll- und Teilzeitstudium zum HPP sowohl für medizinisch, therapeutisch, pädagogisch oder ähnlich vorgebildete als auch für fachfremde Personen interessant. Der Unterricht findet vor Ort der Heilpraktikerschule bzw. Ausbildungsstätte statt. Hier gibt es feste Termine und Stundenpläne sowie eine engmaschige Betreuung anwesender Dozenten, wie man es aus Schule, Ausbildung oder Studium kennt. Je nach Institut bzw. Voll- oder Teilzeitstudium finden die Veranstaltungen an Abendkursen, Wochenendterminen oder halbtags statt. Diese Art der psychotherapeutischen Weiterbildung ist die umfassendste und zeitlich aufwendigste, bietet jedoch auch nicht nur die intensivste Prüfungsvorbereitung, sondern vor allem die umfangreichste praktische Vermittlung therapeutischer Verfahren und den Austausch mit anderen Studierenden. Es wird darauf geachtet, dass sowohl alle relevanten Prüfungsfragen und -themen vermittelt als auch darauf durch Kleingruppen, Selbsterfahrung oder Praktika praxisnah geübt werden. Für viele Seminare oder gesonderte Termine ist es möglich Bildungsurlaub zu nehmen.
Dauer:
Je nach Umfang des gewählten Studienrahmens kann man mit einer Dauer zwischen einem und zwei Jahren rechnen.
Kosten:
Die Kosten sind abhängig davon, ob Du Dich für eine Voll- oder Teilzeitausbildung entscheidest und welche Heilpraktikerschule Du wählst. Im Schnitt zahlt man sowohl für eine nebenberufliche Weiterbildung als auch für ein Vollzeitstudium etwa 4000-6000 Euro.
Fazit:
Ein Teil- oder Vollzeitstudium richtet sich sowohl an all jene, welche sich berufsbegleitend in ihrer Freizeit weiterbilden möchten, als auch an Personen, die sich beruflich eine ganz neue Perspektive als Heilpraktiker für Psychotherapie schaffen wollen. So können bereits therapeutisch, medizinisch oder pädagogisch erfahrene Berufsgruppen durch diese umfangreiche Ausbildungsart ihre Fertigkeiten und Kompetenzen erweitern und die Fortbildung für ihre berufliche Weiterentwicklung nutzen. Sie werden stark von der Ausgewogenheit zwischen Theorie und Praxis profitieren und anders als beim Fernstudium bietet der feste Rahmen eine Erleichterung der Organisation das Lernen in den Berufsalltag zu integrieren.
Aber auch und gerade, wenn Du Dir beruflich etwas ganz Neues aufbauen magst und vielleicht mit dem Lernen aus der Übung gekommen bist, ist eine Ausbildung zum HP Psych in Voll- oder Teilzeit genau das Richtige für Dich. Die festen Stundenpläne, die Anwesenheit vor Ort, die direkte Betreuung durch fachkundige Dozenten und die intensive theoretische als auch praktische Ausbildung können Dir das Lernen und die Organisation erleichtern. Außerdem ist es für therapeutische Neulinge besonders hilfreich nicht nur firm in Diagnostik, Anamnese und Psychopathologie gemacht zu werden, sondern auch aktiv psychotherapeutische Methoden kennenzulernen und sie in Selbsterfahrung und Gruppenarbeiten einzuüben.
Die Heilpraktikerprüfung beim Gesundheitsamt
Die amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker eingeschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie findet am Gesundheitsamt Deines ersten Wohnsitzes statt. Prüfungstermine sind jährlich im März und Oktober und beinhalten jeweils eine schriftliche sowie eine mündliche Prüfung.
Die schriftliche Teil der Überprüfung ist bundeseinheitlich geregelt und umfasst im Multiple-Choice-Verfahren 28 Fragen aus den Bereichen der Psychopathologie, psychiatrischer Diagnostik und Differentialdiagnostik, Störungsklassifikation (nach ICD-10), Anamnese, die gängigsten Therapieverfahren wie Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, Notfälle und Suizid, Durchführungsverordnung und Gesetzeslage.
Für die Beantwortung der Fragen hast Du 55 Minuten Zeit und musst mindestens 21 Fragen richtig beantworten, um die schriftliche Prüfung zu bestehen.
Mündliche Prüfung
Ist diese Hürde geschafft folgt ein paar Wochen später der mündliche Teil.
Während die sich die schriftliche Überprüfung auf Deine theoretischen Kenntnisse konzentriert, werden für die schriftlichen Prüfung zunehmend auch praktische Fähigkeiten vorausgesetzt. Anders als bei dem schriftlichen Teil, welcher bundeseinheitlich geregelt ist, kann es von Gesundheitsamt zu Gesundheitsamt Unterschiede im Ablauf der mündlichen Prüfung geben, da jeder Prüfer in einem bestimmten Rahmen die Möglichkeit hat die Überprüfung nach seinem Ermessen zu gestalten, Prioritäten zu setzen oder Themen zu gewichten.
Ablauf:
Die mündliche Prüfung dauert zwischen 35-45 Minuten und wird in der Regel von einem Gremium aus 3-4 Personen gestaltet. Der vorsitzende Prüfer ist zumeist ein Amtsarzt und die beisitzenden meist ein Psychologe und ein Heilpraktiker für Psychotherapie. Zwar leitet der Vorsitzende die Überprüfung, doch alle können und werden Dir vermutlich Fragen stellen.
Inhalte:
Ein Teil der Prüfung werden die Themen ausmachen, in welchen Du in der schriftlichen Prüfung offenkundig Wissenslücken oder Fehlvorstellungen gehabt hast. Das heisst aber auch, dass Du Dich hier bestens vorbereiten kannst, weil Du bis dahin bereits weißt, welche Fragen Du falsch beantwortet hast.
Außerdem wirst Du ähnlich wie im schriftlichen Teil zu psychiatrischen, psychischen und neurologischen Krankheitsbildern und Symptomen befragt und bekommst ein oder mehrere kleinere Fallbeispiele. Hier ist es nicht nur wichtig eine fundierte Diagnose stellen zu können, sondern sich auch differentialdiagnostisch auszukennen. Du solltest einen psychopathologischen Befund erheben und eine Anamnese durchführen können und wissen welcher Behandlungsansatz der Diagnose entsprechend der geeignete wäre. Es wird besonders darauf geachtet, dass Du weißt, welche psychischen Erkrankungen Du mit Deinen therapeutischen Kenntnissen und Kompetenzen behandeln kannst und welche Du an Mediziner oder Psychotherapeuten, die sich anderer Verfahren bedienen weiterleiten musst. Wichtig ist hierbei immer auch eine Abklärung organischer Ursachen. Hier wird sozusagen überprüft, dass Du ”keine Gefährdung für die Volksgesundheit darstellst”.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Erkennen und die Behandlung von Notfällen, von Suizidalität und Krisen sowie Sachkenntnisse über das Heilpraktikergesetz und die Durchführungsverordnung.
Da die Prüfungsämter und Prüfer zunehmend darauf achten, dass Du eben nicht nur theoretische Kenntnisse besitzt, sondern auch ganz praktisch weißt wie Du künftige Klienten behandeln können wirst, wird mittlerweile meist eine Ausbildung in einem anerkannten therapeutischen Verfahren vorausgesetzt. Hier solltest Du vermitteln können wie Du psychotherapeutisch arbeiten und welche Klienten Du behandeln möchtest und wo Deine Grenzen sein werden.
Voraussetzungen
Die Voraussetzungen, um an der Prüfung beim Gesundheitsamt teilzunehmen umfassen ein Mindestalter von 24 Jahren bei Anmeldung (25 Jahre am Prüfungstermin), ein eintragsfreies polizeiliches Führungszeugnis sowie eine ärztliche Bescheinigung über Deine gesundheitliche Eignung.
Kosten
Die Kosten für die amtsärztliche Überprüfung setzen sich aus circa 300 Euro Verwaltungsgebühren, 60 Euro für die Erteilung der Heilerlaubnis (45 Euro bei Ablehnung) sowie etwa 130 Euro Aufwandsentschädigung für die der Prüfung Beisitzenden zusammen. So betragen die Prüfungsgebühren rund 500 Euro, wobei es von Gesundheitsamt zu Gesundheitsamt zu kleineren Abweichungen kommen kann.
Prüfungstermine, Anmeldung und Fristen
Die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie findet zweimal jährlich im März (in der dritten Woche des Monats) sowie im Oktober (in der zweiten Woche des Monats) statt. Zuerst absolviert man die schriftliche Prüfung, worauf man bei erfolgreichem Abschluss nach etwa 2-3 Wochen, in Ausnahmefällen auch wesentlich länger einen Termin für die mündliche Überprüfung mitgeteilt bekommt und welche dann auch zeitnah folgt.
Je nach Gesundheitsamt können die Anmeldefristen stark variieren. So reicht es bei einzelnen Ämtern sich bis Januar für März bzw. August für Oktober anzumelden, wohingegen gerade in Ballungsgebieten mit bis zu zwei Jahren Wartezeit zu rechnen ist. In der Regel liegen die Wartezeiten von Anmeldung bis zur Prüfung zwischen einem halben und einem Jahr. Es ist also sehr wichtig, dass Du Dich rechtzeitig bei Deinem für Dich zuständigen Gesundheitsamts über die Konditionen informierst.
Die Anmeldung erfolgt je nach Verwaltungsgebiet entweder direkt bei dem Gesundheitsamt, welches Dich auch prüft oder beim Ordnungsamt Deines ersten Wohnsitzes, welches die Antragstellung in der Folge an Dein Gesundheitsamt weiterleitet. Unter Umständen ist es aber auch möglich in einem anderen Verwaltungsbezirk die Prüfung abzulegen, wenn man glaubhaft vermitteln kann, dass man künftig in entsprechendem Gebiet seine selbstständige Heilkunde ausüben wird, so zum Beispiel, wenn man vorhat in einer anderen Gemeinde als die des ersten Wohnsitzes eine Praxis zu eröffnen bzw. ein Umzug ansteht.
Für die Anmeldung brauchst Du neben dem Anmeldeformular zum Antrag auf Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung heilkundlicher Tätigkeit:
- ein eintragsfreies polizeiliches Führungszeugnis, welches vor Antragstellung nicht älter als 3 Monate ist bzw. einen Nachweis darüber dies beantragt zu haben
- Deinen Tabellarischen Lebenslauf mit Belegen über alle der Prüfung und dem Beruf des Heilpraktikers für Psychotherapie dienlichen Fort-, Aus,- und Weiterbildungen
- eine Kopie Deines Personalausweises
- Nachweis über Deinen letzten Schulabschluss und gegebenenfalls über weitere Abschlüsse im Bereich der Psychologie, Therapie oder Pädagogik
- ein Ärztliches Attest (auch nicht älter als 3 Monate bei Anmeldung), welches Dir sowohl eine körperlich als auch eine geistig Eignung für die Ausübung des therapeutischen Berufs bescheinigt
Für die Beantragung des Anmeldeformulars und für weitere den Prüfungsablauf relevante Informationen setzt Du Dich am besten mit Deinem Gesundheitsamt oder Ordnungsamt in Verbindung.
Finanzierungsmöglichkeiten (Förderungsmöglichkeiten)
In bestimmten Fällen gibt es auch die Möglichkeit, staatliche Förderungsprogramme in Anspruch zu nehmen, um Deine Ausbildung bezuschussen zu lassen. Sowohl Bund als auch Länder fördern Aus- und Weiterbildungen, sofern Antragsteller als auch Anbieter die jeweiligen Voraussetzungen erfüllen. Erkundige Dich hier in jedem Fall bei Deinem Anbieter und prüfe unbedingt vor der Anmeldung, ob eine Förderung für Dich möglich ist.
Bei folgenden Förderstellen kannst Du Dich informieren, ob eine Bezuschussung bei Dir in Frage kommt. Auch gibt es vor allem im sozialen Bereich auch Arbeitgeber, die ihre Angestellten gerne bei unseren Aus- und Weiterbildungen unterstützen.
Bildungsprämie:
Mit der Bildungsprämie fördert der Bund Erwerbstätige mit geringem Einkommen, um auch diesen eine Möglichkeit zur Weiterbildung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang sollte die Fortbildung dem beruflichen Kontext entsprechen und Fähigkeiten stärken oder neue Qualitäten schaffen.
Wer wird gefördert:
Alle Erwerbstätigen, Rentner und Pensionäre, welche mindestens 15 Stunden pro Woche in Arbeit sind, können gefördert werden. Auch wenn Du Dich in Eltern- oder Pflegezeit befindest, könntest Du Anspruch auf die Prämie haben. Außerdem darf das zu versteuernde Jahreseinkommen nicht über 20 000 Euro liegen.
Was wird gefördert:
Die Prämie gilt für alle berufsbezogenen Weiterbildungen.
Wie wird gefördert:
Der Bund übernimmt hier die Hälfte der Fortbildungskosten, jedoch nicht mehr als 500 Euro. Den anderen Teil der Kosten übernimmst Du selbst.
Bildungsgutschein:
www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung/foerderung-berufliche-weiterbildung
Die Arbeitsagentur fördert Aus- und Weiterbildungen, wenn die Fortbildung notwendig ist, um eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt oder die Sicherung des Arbeitsplatzes herzustellen.
Wer wird gefördert:
Gefördert werden kann, wer arbeitslos, von drohender Arbeitslosigkeit betroffen ist oder keinen Berufsabschluss besitzt.
Was wird gefördert:
Es können Aus- und Weiterbildungen eines zertifizierten Anbieters gefördert werden, welche eine berufliche Eingliederung möglich machen. Hierbei wird individuell darauf geachtet, ob eine Fortbildung zwingend notwendig ist, um die beruflichen Chancen zu erhöhen oder ob eine Arbeitslosigkeit auch ohne Weiterbildung abgewendet oder beendet werden kann.
Wie wird gefördert:
Es können die kompletten Kosten der Aus- und Weiterbildung gefördert werden als auch die Sicherung des Lebensunterhaltes übernommen werden.
Deutsche Rentenversicherung:
www.deutsche-rentenversicherung.de
Die deutsche Rentenversicherung fördert Umschulungen im Sinne einer beruflichen Rehabilitation, wenn man aus gesundheitlichen Gründen einen bestehenden Arbeitsplatz schwer halten kann oder sich deshalb bereits in Arbeitslosigkeit befindet.
Wer wird gefördert:
Wenn wegen körperlicher oder seelischer Erkrankung die Erwerbsfähigkeit bereits gemindert oder gefährdet ist und eigentlich eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit gezahlt werden müsste und / oder wer bereits 15 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, kann gefördert werden. Wichtig ist hierbei, dass die Weiterbildung die durch Krankheit drohende oder bereits bestehende Arbeitslosigkeit abwenden kann.
Was wird gefördert:
Es werden berufliche Weiterbildungen oder Umschulungen eines zertifizierten Anbieters bezuschusst, um entweder schon vorhandene berufliche Fertigkeiten zu erweitern oder neue zu erlernen. Auch hier fließt die Lage des Arbeitsmarktes mit in die Entscheidung ein.
Wie wird gefördert:
Es werden die kompletten Lehrgangskosten inklusive aller weiteren anfallenden Kosten wie z.B. die Fahrtkosten übernommen. Während der Ausbildung wird weiterhin die Erwerbsminderungsrente zur Sicherung des Lebensunterhaltes gezahlt.
Weiterbildungsschecks:
Manche Bundesländer fördern Weiterbildungen mit sogenannten „Schecks“. In Hessen ist es der Qualifizierungscheck: www.bildungspraemie.info/de/hessen.php.
Wer wird gefördert:
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, welche seit mindestens vier Jahren nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten oder keinen qualifizierten Berufsabschluss haben. Hierfür muss der Antragsteller mindestens 21 Jahre sein und seinen Hauptwohnsitz in Hessen haben.
Was wird gefördert:
Die Förderung kann für Weiterbildungen, die einen Berufsabschluss ermöglichen und bei einem hierfür zertifizierten Anbieter stattfinden, beantragt werden.
Wie wird gefördert?
Es werden 50 Prozent der Kurs- und Prüfungsgebühren übernommen, aber nicht mehr als 4.000 Euro. Die andere Hälfte der Kosten trägst Du selbst oder gegebenenfalls Dein Arbeitgeber.
In jedem Fall solltest Du Dich bei den entsprechenden Ämtern/Einrichtungen erkundigen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine Förderung zu erhalten und welche Kosten übernommen werden.
Da sich die Regularien immer mal wieder etwas ändern, gelten die Angaben oben als grober Überblick, erheben aber natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.